Der Orden des Heiligen Lazarus zu Jerusalem geht aus der monastischen Spitalsbruderschaft der Lazariter Brüder hervor, die sich spätestens seit dem 6. Jahrhundert vor allem Aussätziger und Ausgestoßener der Gesellschaft annahm. Diese Herkunft hat den hospitalischen Charakter hervorgebracht, der bei Gründung des Lazarus-Ordens im 12. Jahrhundert bestimmendes Charisma ist. Seit der Gründung haben die Ritter im hospitalischen Wirken dieses Erbe ihrer Vorgänger treu bewahrt, um das göttliche Erbarmen in die Welt zu bringen. Diesem traditionellen Auftrag sieht sich der Lazarus-Ordens bis zum heutigen Tag verpflichtet.
Der Lazarus-Orden widmet sich in seinem Charisma, der Verteidigung des Glaubens und der Barmherzigkeit gegenüber Armen und Kranken, und seiner Tradition folgend besonders den Aussätzigen. Zudem ist dem Orden durch sein Erbe aus der Zeit der Kreuzzüge das Schicksal verfolgter Christen anempfohlen.
Über Jahrhunderte finden darin jene zeitlosen christlichen Werte der tätigen Barmherzigkeit ihren Ausdruck, die den Menschen als Ebenbild Gottes wahrnehmen. “Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan”, diese Worte Christi kennzeichnen im Kern jede Tätigkeit des Ordens seit seiner Gründung.
Dieses Fundament des Glaubens bildet gemeinsam mit der ritterlichen Ethik und der gelebten christlichen Spiritualität als Auftrag die Grundlage unseres karitativen Handelns.
Lazarus – Lazariter – Lazarett, diese Worte belegen eindrucksvoll die Tradition des Lazarus-Ordens als ritterlichen Ordensgemeinschaft, die seit beinahe eintausend Jahren unser Wirken bestimmt.