Am 27. April 2024 fanden in Stift Rein die Feierlichkeiten zum diesjährigen Ordenstag des Lazarus-Ordens statt. Dazu kamen Ritter und Damen des Großpriorates von Österreich sowie zahlreiche Mitglieder der Lazarus-Altenhilfswerke in der ältesten bestehenden Zisterzienserabtei zusammen. Der Anlass war geprägt von marianischer Liturgie, von der Dankbarkeit gegenüber den Hilfswerken und von persönlicher Zusammenkunft.
Geistlicher Höhepunkt war das feierliche Pontifikalamt in der Stiftsbasilika zu Rein.
Der Liturgie, die der Muttergottes als Königin des Friedens geweiht war, stand der hochwürdigste Ordensprälat von Österreich Seine Gnaden Abt Mag. Johannes Maria Szypulski OCist, Abt von Stift Zwettl, vor. Das Pontifikalamt wurde in Anwesenheit Seiner Exzellenz Bischof DDr. Klaus Küng gefeiert. In Konzelebration wirkten der hochwürdigste Abt Philipp Helm OCist, 58. Abt zu Stift Rein, die hochwürdigen Confratres P. Paulus Nüss OCist und Robert Rintersbacher, sowie der hochwürdige Pfarrer von Kapfenberg Herbert Kernstock.
In der Homilie erinnerte Ordensprälat Abt Johannes Szypulski an die großen Bedeutung, die der Muttergottes als Königin des Friedens zukommt. In der heutigen Zeit habe dies wieder besonderen Belang und Tragweite erhalten. Mit dem Krieg in der Ukraine, der einen europäischen Kriegsschauplatz geschaffen hat, den sich vor ein paar Jahren noch niemand habe vorstellen können, sei die Muttergottes in ihrer Rolle der Friedensstifterin wiederentdeckt worden. Die Rolle und der Marientitel ‘Regina pacis’ wurden von Papst Benedikt XV. im Jahr 1917 angesichts der Schrecken des Ersten Weltkriegs offiziell eingeführt und der Lauretanischen Litanei hinzugefügt. Seither mahnt die Muttergottes nicht nur um Frienden zu beten, sondern auch den Opfern des Krieges die Barmherzigkeit zuteilwerden zu lassen. In diesem Sinne sei die Solidarität mit den Betroffenen vonnöten. So haben die Menschen in Polen zu Beginn des Krieges ca. 4 Mio. Ukrainer bereitwillig aufgenommen, und aus der eigenen Geschichte heraus dies als selbstverständlichen Akt christlicher Solidarität gesehen. Wir alle sind im besonderen Maße dazu aufgerufen, jene nicht zu vergessen, die als Christen von Krieg und Zerstörung gepeinigt sind, und ihnen in Barmherzigkeit beizustehen, um ihnen so göttliche Hoffnung zu bringen.
Im Anschluss an die Homilie wurde zwei affiliierten Fratres ihre Aufnahme in den Orden zuteil, indem sie ihr Treueversprechen vor dem Statthalter ablegten.
Im Rahmen des Pontifikalamtes wurden jedoch auch die zahlreich erschienenen Mitglieder der Lazarus-Altenhilfswerke für ihre ehrenamtliche Tätigkeit honoriert, die von mehreren Anwesenden bereits seit über drei Jahrzehnten verrichtet wird. In großer Dankbarkeit für ihr beständiges Engagement wurden 20 Mitglieder der Hilfswerke mit der Verdienstauszeichnung des Großpriorates von Österreich geehrt.
Großen Zuspruch fand auch die herausragende musikalische Gestaltung des Pontifikalamts unter der Leitung von Mag. Helfried Zmug.
Den Abschluss fanden die Feierlichkeiten mit einem gemeinsamen Mahl, an dem der persönliche Austausch unter den Anwesenden des Ordens und der Hilfswerke im Vordergrund stand.