Zu einem kurzfristig angesetzten Besuch in Linz, traf am Dienstag, 30. Oktober 2012, der Spirituelle Protektor des internationalen Lazarus-Ordens, Seine Seligkeit Patriarch Gregorios III. Laham OBS, von der Bischofssynode aus Rom kommend ein. Auf seiner Visite suchte der Patriarch unter anderem um österreichische Unterstützung für den Bau eines Spitals südlich von Damaskus.
Selbst mitten im Krieg müsse man an den Frieden denken – dies ist die Leitlinie, die Patriarch Gregorios III. dazu bewegte selbst in der derzeit kritischen Lage in seinem Heimatland Syrien am Neubau eines Spitals festzuhalten und dies weiter voranzutreiben. Der Rohbau, der in der syrischen Stadt Khabab (ca. 10.000 Einwohner, rund 60 km südlich von Damaskus) steht, ist beinahe vollendet. Nun gilt es im nächsten Schritt die notwendige Spitalsausstattung zu besorgen.
Hierzu ersucht der Spirituelle Protektor auch den Lazarus-Orden in Österreich um finanzielle Mithilfe und hofft auf weitere Unterstützung aus dem Land Oberösterreich.
Im Endausbau soll das Spital in Khahab über 60 stationäre Betten, sowie über Tagesheimstätten für behinderte Menschen und Senioren verfügen.
In Linz wurde Seine Seligkeit Patriarch Gregorios III. vom leitenden Komtur der Kommende Heiliger Florian, Mag. Christoph Traunmüller, und vom Hospitalier des Großpriorats Österreich, Primarius Dr. Rene Silye, herzlich willkommen geheißen. In ihrer Begleitung besuchte der Patriarch anschließend den oberösterreichischen Diözesanbischof, Seine Exzellenz Dr. Ludwig Schwarz SDB. In einem ausführlichen Gespräch wurde nicht nur das besagte Spitalsprojekt thematisiert – ebenso kam die allgemeine Lage in Syrien und daraus resultierenden Probleme für die syrischen Christen zur Sprache. Ebenfalls fanden die karitativen Initiativen des Lazarus-Ordens großes Interesse und die offene Zustimmung von Diözesanbischof Schwarz.
Auch der Landeshauptmann von Oberösterreich Dr. Josef Pühringer verfolgte bei einem Gespräch im Linzer Landhaus mit großer Anteilnahme das Krankenhaus-Projekt von Patriarch Gregorios III, wie auch die karitativen Aktivitäten des Lazarus-Ordens. Spontan sagte Landeshauptmann Pühringer dem Patriarchen Unterstützung bei der Bereitstellung von Krankenhausbetten und medizinischen Geräten zu. Zudem versprach der Landeshauptmann, der innerhalb der oberösterreichischen Landesregierung unter anderem die Entwicklungszusammenarbeit verantwortet, finanzielle Hilfen für den Spitalsbau.
Zwischen den Besuchen bei Diözesanbischof Schwarz und Landeshauptmann Pühringer traf Seine Seligkeit weiters mit dem emeritierten Linzer Universitätsprofessor Msgr. Dr. Hans Hollerweger, derzeit Obmann des Vereins “Initiative Christlicher Orient”, zusammen. Gemeinsam wurde die prekäre Lage in Syrien, Heimat und Sitz des Patriarchen, ausführlich erörtert. Dabei zeichnete sich ein düsteres Bild ab. Die syrischen Oppositionskräfte sind in fast 2.000 Gruppen mit Großteils völlig unterschiedlichen Zielen und Ideologien zersplittert. Es ist daher unmöglich auf Oppositionsseite auch nur einen Ansprechpartner für potentielle Friedensverhandlungen zu identifizieren. Da auch extreme islamistische Kräfte am Bürgerkrieg beteiligt sind, fürchtet Patriarch Gregorios III. um die christliche Minderheit, zumal das bisher religiös sehr tolerante Klima in Syrien verloren zu gehen droht.
“Beendet das Blutvergießen! Verzeiht einander! Macht Frieden!” – so lautet der eindringliche Friedensappell des Patriarchen. Sein Spitalsprojekt soll dazu einen Beitrag leisten und des Weiteren auch helfen, die Christen Syriens vor Übergriffen zu schützen, denn “Wenn wir Christen Hilfe für die Angehörigen aller Religionen leisten, ist das eine Chance respektiert zu werden und damit in Frieden leben zu können!”, so die Hoffnung Seiner Seligkeit Patriarch Gregorios III.