Seine Seligkeit Patriarch Gregorios III. Laham OBS, Spiritueller Protektor des internationalen Lazarus-Ordens, besuchte in der Zeit von 15.-17. September Österreich.
Der Aufenthalt stand ganz im Zeichen der Hilfe für Syrien und der bedrängten Lage der Christen im Orient.
Seine Seligkeit Gregorios III. ist als Patriarch von Antiochien und dem Ganzen Orient, von Alexandrien und von Jerusalem das Oberhaupt der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, die den mit Rom unierten katholischen Ostkirchen angehört. Er zählt damit zu den bedeutendsten katholischen Würdenträgern im Nahen Osten. Er residiert in Damaskus.
Die Sorge Patriarch Gregorios III. über den Krieg und das Schicksal der Menschen in Syrien, aber auch die schwierige Lage der Christen im Orient, bestimmte das Programm seines Besuches.
Auf spiritueller Ebene bildeten Besuche im Stift Geras und im Stift Sankt Florian die Höhepunkte des Österreich-Aufenthalts.
In Wien traf Patriarch Gregorios im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres mit dem Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, Botschafter Dr. Michael Linhart, zusammen. Gegenstand des Arbeitsgesprächs war die Situation in Syrien und die Rahmenbedingungen für den ersehnten Frieden. Einen besonderen Schwerpunkt fanden darin die Rolle der melkitischen Kirche und ihre Bestrebungen, mittels karitativer Initiativen den Menschen vor Ort Hoffnung zu geben, sodass sie ihre Heimat nicht verlassen müssen. Der prekären Lage der Christen wurde dabei besonderes Augenmerk gewidmet. Der Patriarch informierte über seine Projekte in diesem Zusammenhang und betonte die Notwendigkeit den ausgebombten Familien zuvorderst Wohnraum verfügbar zu machen, um ihnen eine Perspektive in Syrien zu geben. Flucht und Abwanderung seinen keine Lösung, man müsse den Menschen helfen in ihrer Heimat bleiben zu können, weil sie dort auch eine Zukunft sehen. Seine Seligkeit ersuchte den Generalsekretär um Unterstützung für seine Hilfsprojekte in Syrien, die teils auch von UNHCR und Caritas gestützt werden.
Im Anschluss führte der Besuch in das Prämonstratenser Stift Geras.
Bei einem Pontifikalamt in der Stiftsbasilika zu Geras, zelebriert von Seiner Exzellenz Diözesanbischof DDr. Klaus Küng, betete Patriarch Gregorios III. mit den Gläubigen speziell für den Frieden im Nahen Osten. In seiner Predigt betonte Seine Seligkeit die besondere Bedeutung der Barmherzigkeit als Voraussetzung des Friedens. Er betonte die Notwendigkeit den Menschen in der Region durch Barmherzigkeit Hoffnung zu geben, um sie zu ermutigen zu bleiben bzw. wieder in ihre Heimat zurückzukehren.
Nach dem Pontifikalamt fand zu Ehren des Patriarchen im Marmorsaal ein Benefiz-Dinner statt, das vom Stift veranstaltet wurde. Die zahlreichen Gäste des feierlichen Dinners, an dem Patriarch Gregorios III. und Bischof DDr. Klaus Küng ebenfalls teilnahmen, unterstützten die karitativen Projekte des Patriarchen in Syrien, denen der Reinerlös zugutekam.
Am Freitag, den 16. September, besuchte der Patriarch die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz, um dort mit Seiner Exzellenz Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer und Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zusammenzutreffen. Wie schon tags zuvor so stand auch beim Termin mit Bischof Dr. Scheuer die angespannte Lage der Christen in Syrien, die Situation der christlichen Kirchen dort und karitative Initiativen für die Menschen im Kriegsgebiet im Vordergrund.
Beim anschließenden Gespräch mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, das im Linzer Landhaus stattfand, informierte Patriarch Gregorios III. über seine Einschätzung der Lage in Syrien und betonte erneut die Notwendigkeit den Menschen in der Region Hoffnung zu geben, um sie zu ermutigen zu bleiben bzw. wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Ebenfalls bedeutsamer Schwerpunkt war es weitere Kooperationen auf humanitärem Gebiet zu erörtern und zu verwirklichen. Das Bundesland Oberösterreich steht schon seit einigen Jahren in guten Beziehungen zum Patriarchen und konnte in der Vergangenheit bereits mehrfach karitative Projekte des Patriarchen großzügig unterstützen.
Der Abend führte Seine Seligkeit in das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian.
Seinen Abschluss fand das umfangreiche Programm am Samstag, dem 17. September, im Stift St. Florian.
Bei einem Pontifikalamt in der Stiftsbasilika zu St. Florian, zelebriert von Propst Johannes Holzinger, betete Patriarch Gregorios III. mit den Gläubigen für Frieden in Syrien und für die Standhaftigkeit der bedrängten Christen im Nahen Osten.
In seiner Predigt betonte Seine Seligkeit das Vorbild jener Christen deren Standhaftigkeit im Glauben – selbst in größter Anfechtung – unerschütterlich war. Menschen, die wie der Heiligen Florian als Österreichs erster Märtyrer, sich und ihr Leben selbst in Aussichtslosigkeit lieber Gott anvertrauen als vom Glauben an Jesus Christus abzufallen und dafür selbst den Tod annehmen, sind heute in Syrien allgegenwärtig. Es ist wichtig, dass die christliche Botschaft der Liebe selbst vor der größten Barbarei nicht weicht. Dies nährt die Hoffnung.
Im Anschluss an die Heilige Messe fand ein gemeinsames Mittagessen Seiner Seligkeit Gregorios III. mit den Angehörigen des Lazarus-Ordens im Großpriorat von Österreich statt.
Der Besuch Seiner Seligkeit Patriarch Gregorios III. in Österreich war auf Initiative des Lazarus-Ordens entstanden. Das Großpriorat von Österreich unterstützt die Projekte des Spirituellen Protektors des internationalen Lazarus-Ordens bereits seit Jahren. Derzeit jedoch besonders den Aufbau des christlichen „Al Saher“-Spitals südlich Damaskus und das Projekt „One Room – One Family“ wo jeder ausgebombten Familie zumindest ein instandgesetzter Wohnraum kurzfristig verfügbar gemacht werden soll.